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Religion- und Kultur-Verlag

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Die Freie Akademie in Beziehung zum Nationalsozialismus

Dieter Fauth, Verl. Religion & Kultur, Zell a. Main 2020

(150 S., ISBN 978-3-933891-35-8; 15,00 EUR)

 

Über das Buch

Die Freie Akademie (= FA) wurde als Vereinigung 1956 gegründet und möchte einen intellektuell-geistigen Beitrag zum Verstehen des menschlichen Daseins in der Welt leisten. Ihre Mitglieder waren und sind eine heterogene Gruppe von atheistisch bzw. säkular-humanistisch bzw. freireligiös bis hin zu freikirchlich eingestellten Personen, die alle das Postulat der weltanschaulich-religiösen Toleranz eint. Besonders in der Gruppe ihrer Gründungsmitglieder und weiteren frühen Funktionsträger finden sich im Nationalsozialismus schwer belastete sowie schwer geschädigte Persönlichkeiten. Beide Erfahrungen haben das Vereinsgeschehen über Jahrzehnte eindrücklich geprägt.

Um die FA in ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus und dessen Nachwirkung gründlich zu verstehen, war die Betrachtung von exakt einhundert Jahren (1920-2020) nötig. Die Vorgänge haben nahegelegt, dies zunächst für die Vorgeschichte der Freien Akademie zu tun. Hier waren zunächst Weimarer Republik und Nationalsozialismus (1920-1945) zu betrachten, wo die FA in der deutschen Jugendbewegung und in nebenkirchlichen Bewegungen ihre Wurzeln hat. Weiterhin war der Umgang mit dem Nationalsozialismus in verschiedenen religiös freien Vereinigungen der frühen Nachkriegszeit (1945-1956/57) als direktem Vorläufergeschehen für die FA zu analysieren. In der Zeit der Freien Akademie werden nacheinander die Frühphase der FA (1957-1963), die von der 1968er-Bewegung geprägte Zeit des Umbruchs (1964-1978), die Neuordnung der FA (1979/80), die lange Periode eines Zweitakts von Erneuerung und Tradition in der FA (1980-2008) und schließlich die Zeit der expliziten Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (seit 2010) betrachtet.

Die Studie zeigt, wie der Umgang der Freien Akademie mit ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus und seiner Nachwirkung eine Geschichte von Misslingen und Gelingen ist. Die FA steht darin pars pro toto für die Bewältigung des Nationalsozialismus in Deutschland überhaupt. Die Vereinigung zeigt sich wie ein Brennglas, durch das die allgemeine Geschichte der NS-Bewältigung in Deutschland gebündelt betrachtet werden kann. Daher ist die Studie nicht nur für Interessierte an der FA lesenswert, sondern für alle, denen an der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gelegen ist. In beeindruckender, ja fast verblüffender Weise zeigt die Studie am Beispiel der FA, wie intensiv der Nationalsozialismus durch die Jahrzehnte im Nachkriegsdeutschland hindurch Belastung und Aufgabe für einzelne Personen, für Einrichtungen und die Gesellschaft als Ganzem blieb und bleibt.

 

Über den Autor

Dieter Fauth wurde 1956 geboren. Er studierte evangelische Theologie / Religionspädagogik, Mathematik und Pädagogik in Reutlingen, Tübingen sowie Heidelberg und wurde Lehrer mit Befähigung für Realschulen und Hochschulen (venia legendi). Er legte einige Monographien zum Nationalsozialismus und seiner Aufarbeitung vor, zuletzt 2019 ein Buch über Anna Seghers – eine jüdische Kommunistin gegen das NS-Regime – im Licht ihrer Freundinnen.

Dieses Buch kann beim Verlag (portofreie Zusendung) bestellt werden.

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Wir bieten Bücher an, mit denen thematisiert wird, wie der Bereich Religion in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur begegnet. Von Interesse sind Formen von Zivilreligion und subjektiver Religion ebenso wie der Umgang mit verfassten Formen von Religion in den verschiedenen, genannten Lebensbereichen. Geboten werden Bücher, bei denen Interdisziplinarität, die Verbindung von Wissenschaft und Popularität sowie vernetztes Denken gewichtet sind. [Weiterlesen]

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